Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 1

Da so das ganze nicht Entschieden werden konnte wurde ein Lokaltermin Angeordnet um sich selbst ein Bild davon zu machen. Nach dem das Grundstück der Zeche erneut Vermessen wurde kam das Gericht zum Schluss zu der Auffassung, das die Gesellschaft recht die Forderung für den Erwerb und Bau des Hauses keine Summe zu Zahlen Rechtens sei. Weiter zeigte sich nach dem man das Gelände erneut Vermessen hatte, das der Grund sogar größer war als in den angefertigten Vermessungsplan und dafür habe die Gesellschaft auch Bezahlt.
So konnte man im Jahr 1911 mit den Ausschachtarbeiten beginnen. Schon im Frühjahr 1912 konnte man Vermelden, das das Haus des Direktors Fertig und Bezogen werden konnte.


5.) Nach dem Bau der Kolonie taten sich auch gleich viele Kneipen auf. Damals war es noch üblich, dass viele Männer ihre Abende in der Gesellschaft von Freunden in den Wirtschaften zubrachten. Es gab endlos viele Vereine, die auch in Wirtschaften tagten, der Geselligkeit und den Hobbys der Männer dienten.
Am Alten Grenzweg lag die Kleinbahnstation Maximilian. Im Stationsgebäude tat sich eine Kneipe auf, an der die Bergleute, die das Nordtor benützten, vor und nach der Schicht vorbei kamen. Die das Südtor benützten kamen an der Langen Reihe am späteren „braunen Haus“ vorbei. Dort hatte eine Frau Isenbeck ihre Wirtschaft aufgemacht. Ungefähr hundert Meter hinter dem Kleinbahnhof Maximilian machte eine Familie Müller, später Prünte, ihre Wirtschaft auf. Auch hier marschierten viele e Bergleute vorbei. Müllers hatten einen großen Saal, in dem alle größeren Veranstaltungen stattfanden. In den zwanziger Jahren und Anfang der dreißiger Jahre luden die Parteien zu ihren Wahlkampfabenden dorthin ein. Es gab in diesem Saal harte Schlägereien zwischen „Rechten“ und „Linken“.


Die nächste Wirtschaft auf dem Weg vieler war dann das „Casino“, die Bergmannskneipe an der Klenzestrasse. Diese Art Wirtschaft gehörte zu den meisten Bergwerken. Nicht nur Knappenverein und Taubenvereine tagten da. Eine Reihe anderer Gruppen hatte dort ebenfalls ihr zu Hause. Ein Saal diente der Geselligkeit. Alle möglichen Gruppen, auch kirchliche Gruppen nutzten ihn für ihre Feste.
Typisch für die Zeit war, dass das Casino zwei Schankbereiche hatte. Vorn der Schankraum hatte keine Tischdecken auf dem Tisch. Dort trafen sich die normalen Sterblichen. Dahinter gab es dann einen gemütlicheren Bereich mit gedeckten Tischen. Hier tagten die „Herren“, alle, die auf der Zeche oder im Dorf etwas zu sagen hatten.

01.05.1914 
Der Betrieb kommt durch einen schweren Wassereinbruch in große Schwierigkeiten


Anfang 1. Weltkrieg

Die Aufwältigung des schweren Sohlebruchs vom Mai kommt zum Erliegen, da durch die bei der Mobilmachung einberufenen fehlen. Das Werk, das nach zwölfjähriger, mühevoller Arbeit mit großen finanziellen Opfern geschaffen wurde, geht durch Ersaufen der Schächte verloren.


Folge des Absaufens der Zeche war zunächst die Einstellung aller Arbeiten untertage, denn das Wasser erreichte nicht nur die erste Sohle, es lief nach vier Wochen sogar übertage aus.


Viele der Kumpel zogen es lieber vor für den Kaiser ins Feld zu ziehen, als auf der Zeche ihr Geld zu Verdienen.



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