Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 1
Waren es zu Anfang nur drei Gemeindeschwestern die sich die Arbeit teilten, waren es schon wenige Jahre später 9 Gemeindeschwestern die sich Hingabevoll um die Belange der Bewohner kümmerten.

Pflegten Kranke und Unterrichteten auch Mädchen in Hausarbeit. Putzten auch mal den einen oder anderen Haushalt. Ihre Tatkraft beschränkte sich nicht nur auf die Kolonie allein, sondern waren auch für alle anderen Bewohner des Ortes da wo man sie dringend brauchte.


Weihnachten und andere hohe Feiertage in der Kolonie.


Gab es für die Katholischen Familien mit dem Umbau der Kath. Schule und mit dem Entfernen einer Zwischenwand zwischen zwei Schulräumen wurde ende 1910 ein großer Raum geschaffen.


Am vierten Adventssonntag 1910 wurde dieser neue Kirchenraum Feierlich Geweiht. Trotz das dieser neue Kirchenraum noch nicht ganz Fertig war, wollten viele aus den Ort dort die Gebuht Christie Feiern.


Anders war es bei den Evangelischen Bewohnern des Ortes.

Bis zur Einweihung der Volksschule im Jahre 1912 gab es keinen Raum im Ort um das Weihnachtsfest zu Feiern. Um doch diesen besonderen Tag feiern zu können, nahm man den langen Weg in die Mark Aufsicht, um die Geburt Christie dort zu Feiern.

Aber so mancher konnte oder wollte den Weg dorthin nicht aufsich nehmen.


Kam der Heilige Abend wurden die Kinder raus auf die Straße geschickt, damit der Vater den Weihnachtsbaum aufstellen und diesen Festlich schmücken konnte. Zum Schluss kamen dann noch die Weihnachtsgeschenke unter den Baum und dann wurde die Tür zur guten Stube geschlossen und die Kinder wurden zum Abendessen gerufen. In der Zwischenzeit hatte die Mutter das Essen fertig und den Tisch festlich Gedeckt.


Das nachfolgende Ritual war danach bei allen Familien fast gleich.

Man Versammelte sich um den festlich gedeckten Tisch.

An den schmalen Tischseiten saß rechts der Vater.

Auf der gegenüber liegenden Seite die Mutter und auf den langen Seiten die Kinder. Eins der Kinder bekam vom Vater den Auftrag das Tischgebet zu Sprächen. Der Vater nahm die Suppenkelle aus der Suppenschüssel und begann damit seinen Teller, der vor ihm stand, mit Suppe zu Füllen. Anschließend die Teller der Kinder und zum Schluss den Teller der Mutter. Nach dem so alle Teller gefüllt wurden sahen alle auf den Vater. Erst wenn dieser das erste mal den Löffel aus der Suppe nahm und diesen zum Mund führte, begannen alle anderen am Tisch mit dem Essen. Dabei war es Mux Mäuschen Still am Tisch. Schwatzen am Tisch war Verboten und wer sich nicht daran hielt, der bekam eins mit den Löffel des Vaters auf den Mund.



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