Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 1

Hier hatten die Kinder die Aufgabe aus den Mahlgut die Kohle aus zu Sortieren. Auch die noch sehr großen Kohlebrocken kamen am Ende in eine weitere Mühle. Diese fiel nach dem Mahlen auf ein weiteres Band. Hier wurden die nun die Steine, die nach dem Mahlen der Kohle Anhafteten Aussortiert. Am Ende des Bandes lief die Kohle über Schüttelsiebe, um dann über Rutschen, je nach Größe und Sorte in einen der Kohlenbunker zu landen.
Die Steine (Berge) vielen am Ende des Bandes direkt in eine darunter stehende Kipplore.
Der größte Teil der Kohle war aber für die Koksöfen bestimmt. 




Da immer mehr Männer auch aus Werries und Umgebung in den Krieg zogen und nicht wieder zurück kehrten, mussten Frauen und Mütter für ihr Täglich Brot sorgen. Diesen Umstand nutzen viele Betriebe in der Stadt dazu den Lohn zu Drücken.

So reichte das Geld gerade noch für die Miete und einigen wenigen Grundnahrungsmitteln.

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Das bekam auch die Kirche zu spüren. Man ging zwar noch am Sonntag in die Kirche, aber so mancher Opferstock blieb leer.


Fleisch war knapp und teuer. So hielt man neben Hühnern, Enten, Stallhasen sogar Schweine. Etliche hielten auch eine kleine Zahl von Bergmannskühen ( Ziegen ), da es kaum Kuhmilch gab und wenn welche Angeboten wurde kaum zu Bezahlen, So war es mancher Familie wenigsten einmal in der Woche Fleisch auf den Tisch zu bringen.


Nach der Schließung der Zeche im Jahr 1914 zogen ein Teil der Bergleute weg oder fanden auf anderen Zechen in Umkreis Arbeit. 




Trotz allen sank die Einwohnerzahl der Kolonie nur geringfügig. 
Das erkannte die Stadt Hamm und schrieb den Betreiber an. Man Fragte nach ob es nicht möglich wäre den Lehrstand durch Zuzug neuer Familien aus der Stadt zu füllen.
 Im Gegenzug verzichte man auf die Zahlung der Sonderabgaben.

Hintergrund

Durch den verstärkten Zuzug von Familien herrschte in Hamm akute Wohnungsnot.


Ausgelöst wurde dieser Missstand durch die Zechen die immer mehr Bergleute brauchten, aber der Bau von Wohnungen mit der steigenden Zahlen nicht Schritt halten konnte.


Vor allen große Familien fanden kaum eine Wohnung.


Nach der Zustimmung des Betreibers wies die Stadt Hamm Anfang des Jahres 1915 den ersten Familien eine Wohnung in der Kolonie zu.


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Auch der erste Weltkrieg ( 1914 Bis 1918 ) verringerte die Zahl der Einwohner in Werries nur geringfügig.




Was viel schwerer zu Ertragen war in den Jahren die Lebensmittelknappheit im Ort aber auch in der Stadt.




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