Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 1

Man trug den Sarg vor den Altar um ihn dort Abzustellen. Danach wurde dieser mit Blumen und Kränzen geschmückt. 
Auf ein Zeichen des Küsters, das nun alles Vorbereitet sei, ging es in die Kirche. Der Pfarrer ging voran, gefolgt von den Trauernden und denen die sich Angeschlossen hatten in die Kirche hinein. Dort setzte man sich schweigend auf die Bänke. 
Das Glöckchen verstummte und eine Frau spielte auf dem Harmonium die erste Strophe eines alten Kirchenlieds. Dann wurde es sehr Still im Raum. In der darauf folgenden Andacht gedachte der Pfarrer mit den Hinterbliebenen den Verstorbenen. 
Zum Schluss der Andacht Segnete der Pfarrer die Trauernden und den Sarg.


Danach trug man den Sarg aus der Kirche, gefolgt vom Pfarrer und der Trauergemeinde.
 Dabei läutete wieder das Glöckchen als man dann anschließend diesen wieder in den Wagen schob.
 Nach dem sich alle wieder hinter diesen Wagen Versammelt hatten, Fuhr dieser langsam los, gefolgt von der Trauergemeinde.


Aber an diesen Morgen war einiges anders als man es sonst gewohnt war. Als der Trauerzug den Uentroper Weg erreicht hatte, bog dieser nicht in Richtung der Stadt ab, sondern nach wenigen Metern auf einen noch Damals bestehenden Feldweg ab.


Dieser führte quer durch die Felder bis zur Kreisstraße. Von dort waren es nur noch wenige Schritte bis zu den neuen Friedhof.

Jemand aus den Trauerzug frage darauf hin den Pfarrer, ob man nicht den falschen Weg zum Friedhof eingeschlagen hatte. Die Antwort des Pfarrers versetzte den Fragenden mit Erstaunen.

Seit den heutigen Tag führe der letzte Weg nicht wie gewohnt zum Friedhof in der Mark, sondern das erste mal zu den neuen Ort des Abschieds. Dafür haben alle im Ort und in den Kirchengemeinden Monate gekämpft um endlich einen eigenen Ort zu haben um unsere Verstorbenen zu Gedenken.


Nach gut einer Stunde hatte man den neuen Friedhof erreicht.

Dort angekommen bog der Sargwagen das erste mal auf den neu geschaffenen Weg ein.


Langsam ging es bis zum Wegekreuz um oberhalb dessen zu Halten.

Wieder traten die Sargträger an den Wagen heran und zogen langsam den Sarg vom Wagen um ihn anschließend bis zu den Ort zu Tragen, an der dieser Beigesetzt werden sollte.

Denen folgte der Trauerzug bis an den Ort wo man zuvor das Grab ausgehoben hatte und stellte den Sarg auf zwei Bohlen die man darüber gelegt hatte. Danach Versammelten sich alle um dieses Grab.

Hier hielt der Pfarrer das erste mal eine Andacht zu Ehren des Verstorbenen. Anschließen Segnete dieser das letzte mal Den Sarg und die die um ihn Trauerten.

Danach wurde der Sarg in die Grube hinab gelassen. Am Ende der Trauerfeier Sprach der Pfarrer noch das Schlussgebet.


In dieser Zeit hatte der Fahrer das Gespann am ende des Weges gewendet und Fuhr mit den nun leeren Wagen den Weg zurück in den Ort.


Der Marsch endete im Kasino. Die Angehörigen spendeten dort für die Kapelle den Umtrunk.

Boshafte Zeitgenossen meinten, sie versöffen dort das Fell.



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