Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 1

Am 4. Adventssonntag, dem 24. Dezember 1911, wurde dort zum ersten Male der Sonntagsgottesdienst gefeiert.

Eine Notiz sagt:„Und wenn auch der Verputz erst einige Stunden vorher angebracht, die Fenster nur mit Holzkeilen lose befestigt, noch keine Fensterbänke vorhanden und Maueröffnungen als Türen dienten, so kamen doch alle, als unser Glöckchen so traut und hell zur Kirche rief."


7.) Der Bau einer Kirche wurde immer dringlicher. Es waren gerade die neuen Familien die grade Zugezogen waren, die der Kirchspiel der Geithe mächtig Druck machten auch in Werries ein neues Gotteshaus zu Bauen.


Was in der Chronik nicht Erwähnt wird ist das auch das neue Schulgesetz auch die Kirche in die Pflicht nahm. Danach sollten auch Mädchen Unterrichtet werden. Auch die Eltern vertraten diese Auffassung und Drohten sogar mit dem Austritt aus der Kirche. Andere nahmen ihre Kinder aus der Katholischen Schule und Meldeten diese an der neuen Gemeinschaftsschule an. Um nicht weitere Kinder zu Verlieren musste Gehandelt werden. Man brauchte die neue Kirche im Ort um danach weitere Klassen Einzurichten zu können, da die Zahl der Schüler weiter Anstieg. Schon nach knapp einen Jahr waren die beiden Klassen für so viele Schüler viel zu Klein. Selbst wenn man den Raum der für den Gottesdienst nutzte, wieder zurück Bauen würde, reichte der Platzangebot nicht im geringsten aus, um allen Schülern den Besuch dieser zu Ermöglichen.

Auch fehlten noch weitere Lehrer.

Eine andere Frage war bis dahin nicht Beantwortet worden. Wo und wer sollte die Mädchen Unterrichten und wo sollte der Unterricht stattfinden.

Da zu der Zeit eine strickte Trennung nach Geschlechtern die Regel war, wurde das Ganze zu einen reisen Problem für alle Verantwortlichen.


9.) Auf Drängen des am 1. Juli 1912 nach Geithe gekommenen Pfarrers Anton Störmann entschied sich der Kirchenvorstand für den Entwurf des Architekten Brand. Gegen den Plan wurden viele Bedenken erhoben, vor allem seitens des Vikars von Werries. In diesem Zusammenhang ist eine Notiz des Pfarrvikars Rörig interessant, der von Dezember 1925 bis Februar 1926 Pfarrverweser in Geithe war und die Akten ein- sehen konnte. Er vermerkte in der Chronik: „Das Archiv in Geithe enthält die Abrechnung des Kirchbaus in Werries und vier sehr schöne Entwürfe. Es ist tief bedauerlich, dass allen Einsprüchen zum Trotz der Kirchenvorstand zu Geithe im Jahre 1913 nicht einen von diesen Plänen zur Ausführung gebracht hat."


Am 2. April 1913 begann der Kirchbau.


In der Chronik wird die Glocke der neuen Kirche nicht Erwähnt woher die Glocke stammt die nach der Weihung die Gläubigen von nun an zur Messe Rufen sollte.


Diese hing bis dahin auf der Kath. Knabenschule

Diese wurde vor dem erneuten Schulerweiterung aus dem dortigen Glockenturm Abgebaut und stand bis zur Fertigstellung der Kirche auf dem Schulhof der Schule. Nach dem die Kirche Errichtet wurde, bekam diese im Eingangsbereich einen neuen Glockenturm.

Wenige Tage vor dem ersten Hochamt brachte man die Glocke vom Schulhof zu neuen Kirche. Nach der Fertigstellung des Turmes wurde diese feierlich Hochgezogen und Befestigt.



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