Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 1

Sonntag um Sonntag gingen seit 1925 Opferbüchsen durch die Straßen - 12 an der Zahl. Dieser Opfergang gehörte zum katholischen Gemeindeleben. 
Der Chronist sagt: „Der rote Pfennig der Abseitsstehenden ist Sonntag um Sonntag eine stille Werbepredigt."

Als 1928 das neue Pfarrhaus fertig war, bekamen die Schwestern hier eine Wohnung im Obergeschoss. Kindergarten und Nähschule wurden ein Jahr später ins Winfriedhaus verlegt.

Große Sorgen bereiteten der Kirchengemeinde die Schulden, die durch den Pfarrhausbau entstanden waren; die Kirchengemeinde war nicht mehr kreditfähig: aus der „verschämten Armen" wurde die „öffentlich anerkannte Arme".


Große Sorgen bereiteten der Kirchengemeinde die Schulden, die durch den Pfarrhausbau entstanden waren; die Kirchengemeinde war nicht mehr kreditfähig: aus der „verschämten Armen" wurde die „öffentlich anerkannte Arme".


Es hat in früheren Jahren auch schon kirchliche Vereine in der St. Bonifatiusgemeinde gegeben, die mit Chorgesang den Gottesdienst mitgestaltet haben. So ist in erster Linie der Katholische Männergesangverein zu nennen, der in den 20-er Jahren gegründet wurde.


   

Katholischer Männergesangverein ( etwa 1925) vor dem Pfarrhaus am Alten Uentroper Weg; unterste Reihe Pfarrvikar Eberhard Rörig als Präses, ganz rechts der spätere Hauptlehrer Friedrich Gruß, in der Mitte Fahnenträger Theo Dettlaf, link s neben ihm Fritz Elbers vom Heideweg, rechts neben dem 2. Fahnenträger Lehrer Albert Hankel als Dirigent, daneben Karl Müser, spätere stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Werries, dahinter August Hust, obere Reihe ganz rechts Josef Fandree, daneben Heinrich Eben


Laut Festschrift fand im Jahre 1928 ein großes Sangesfest in der St Bonifatiuskirche und anschließend im Saal Wittenborg unter Mitwirkung auswärtiger Vereine statt.


Am 27. Oktober 1929 wurde auf Anordnung des Bischofs in der ganzen Diözese Paderborn eine Kirchenkollekte für die verarmte Gemeinde Werries gehalten.


Am 3. November 1929 konnte die vom Mütterverein geschenkte Pieta geweiht werden, die demnächst in der Turmkapelle einen neuen Platz finden wird. Sie wurde vom Kölner Künstler Rautzenberg geschaffen. 
Zu erwähnen ist hier noch die Gründung der DJK, eines katholischen Sportvereins. Im Handball hatte er die Führung im Bezirk Hamm, aber auch in anderen größeren Städten beachtlicheErfolge.



1931 wurde Pfarrvikar Rörig nach Verl versetzt, nachdem er im Jahre zuvor noch das Wilfrieds gebaut hatte.


 

   Sein Nachfolger Pfarrvikar Heinrich Epe, vorher Vikar in Overhagen/Hellinghausen bei Lippstadt, notierte folgende Gedanken: „Trotz der großen Armut und Verschuldung der Gemeinde ist es gut, dass alles dasteht! Die Sanierung muss mit Mut und Gottvertrauen versucht werden!" Die überaus rührige Arbeit des Vorgängers hatte viel geschaffen, das es in der Folgezeit durch eine mehr und mehr nach innen gehende Seelsorge zu erhalten und zu beleben galt. Und es ging!


Der Chor musste sich leider nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahre 1933 auflösen.


Hier Endet fürs erste die Geschichte der Kath. Blick.

Fortgesetzt wird das Ganze im Band 2.



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