Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 1

Schloss Oberwerries:

Geplant und Errichtet wurde dieses als Befestigter Hof Nördlich der Lippe. Dieser wie auch das Schloss in Heessen und das Schloss Uentrop gehörten seit dem 11. Jahrhundert zur Südlichen Grenze des Münsterlands.





Bereits 1284 wird eine Burg als Vorgängerbau des heutigen Schlosses im Lehnsregister der Grafen von Limburg-Styrum erwähnt, das als damaligen Besitzer Engelbert von Herbern ausweist. Die wehrhafte Anlage diente zur Grenzsicherung des Münsterlandes.

        

Nach mehreren Besitzerwechseln kamen die Gebäude 1677 an die Familie von Beverförde, die das Anwesen mit dem nahe liegenden, lippeabwärts gelegenen Haus Unterwerries zu einem Besitz vereinte.

Ab 1
685 ließ sie auf den Fundamenten der alten Burg ein neues Herrenhaus errichten. Als dessen Baumeister wird aufgrund von typischen Architekturelementen der Kapuzinermönch Ambrosius von Oelde vermutet, nach dessen Vorlagen auch Schloss Ahaus und das Kloster Werne erbaut wurden.



Die Fertigstellung des Gebäudeensembles fand 1692 unter Freifrau Ida von Beverförde-Werries, geborene von Plettenberg, statt. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Bauarbeiten erst 1714 ihren Abschluss fanden, denn dieses Jahreszahl findet sich an dem Gittergeländer der Freitreppen am Herrenhaus.



Idas Enkel, der preußische Kammerherr Friedrich Christian von Beverförde, genannt der tolle Werries, ließ in den Jahren 1730 bis 1735 auf dem Gelände der Vorburg das heutige Marstallsgebäude nach Plänen von Johann Conrad Schlaun errichten.

Mit dem tollen Werries starb
1768 das letzte Mitglied der Familie von Beverförde.
Schloss Oberwerries kam durch Erbgang an die Adelsfamilie von Elverfeld, die jedoch
1781 ebenfalls im Mannesstamm erlosch.



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