Werries im Wandel der Jahrhunderte. Band 1


Westfalen und der Ort Werries im Mittelalter


      Alte Fahne der Provinz Westfalen

Zu der Zeit gab es im Bereich der Ortschaft drei adlige Häuser, einige Bauernhöfe und ein paar abhängige Bauern und Kötter. Eines der adligen Güter war ,,Osthoff". Der damalige Adelssitz heißt heute Ostholz und gehört der Familie Herborn.

Das zweite adlige Haus, ,,Niederwerries", ist verschwunden. Es lag früher, wo heute die Fußgängerbrücke über die Lippe führt, am Südufer der Lippe.

Das dritte, ,,Oberwerries", ist heute noch am Nordufer der Lippe zu bewundern.


Im 17. Jahrhundert genauer Gesagt zwischen 1618 und 1648 tobte ein erbitterter Glaubenskrieg auch in Westfalen.

Am ende gab es weder Sieger noch Besiegte.

Das Land war Verwüstet und Entvölkert. Selbst nach den Westfälischen Frieden 1648 zu Münster kam das Land nur langsam wieder zu Ruhe.

Und die Überlebt hatten, standen vor den Nichts. Die Ernten Vernichtet. Dörfer und Städte waren Geplündert oder den Erdboden gleich gemacht und die Kirche war endgültig Gespalten.

Auch die Dörfer an der Lippe teilten dieses Schicksal.


In Westfalen tobte im 18.Jahrhundert fast 60 Jahre lang Krieg. Als dann 1763 endlich Friede wurde, waren viele Gehöfte und Häuser in Werries "wüste", wie es in alten Büchern der Kirchengemeinde Mark heißt. Friedrich der Große warb damals Jungbauern aus dem Münsterland an, sich in den verödeten Höfen anzusiedeln. Sie kamen weil sie zu Hause nicht erben konnten und hier gute Starthilfen vom König erhielten. Diese Neubauern waren allesamt katholisch.


Mitte des 18 Jahrhunderts überrollte eine neue Revolution das Land, es war die Erfindung der Dampfmaschine und quasi über Nacht entstanden dutzende neue Fabriken im Land. Mit dieser neuen Maschine konnte man nicht nur einen Webstuhl, sondern gleich dutzende von Webstühlen Betreiben und so viel schneller Tücher Weben als das in Heimarbeit möglich war.


Dieses Ungetüm machte in kürzester Zeit hunderte von Menschen Arbeitslos und viele die noch vorher von der Arbeit mehr Schlecht als Recht davon lebten, wurden quasi über Nacht Arbeitslos.


Sehr viele Familien auf den Land Verdienten Damals ihren Lebensunterhalt damit, das sie in Heimarbeit Textilien Webten und diese auf den Märkten der Städte verkauften.


So ihrer Arbeit beraubt gingen viele in den Ausstand.

Weitere Weber schlossen sich an und bald danach kam es zu den ersten Aufständen quer durchs Land. Immer größer wurde der Aufstand gegen diese Maschinen und deren Besitzer. Dieser Aufstand wurde so groß, das viele Fabrikbesitzer um ihr Leben fürchten mussten.


Man schrieb immer wieder an den König in Berlin mit der Bitte endlich das Militär zu Schicken. Immer größer wurde der Aufstand und nach langen Flehen setzte der Preussische König etwa 2000 Soldaten in Marsch um den Aufstand zu Beenden. Schon nach wenigen Tagen wurde dieser Aufstand der Leinenweber Blutig Niedergeschlagen. Viele Starben im Kugelhagel der Schrapnelle. Einige der Anführer wurden Verhaftet und später Hingerichtet.


Verbittert über dieses Vorgehen des Staates beugten sich viele und musste sich mit der Tatsache Abfinden, das nun eine neue Zeit angebrochen war.

Weitere Fabriken Land auf und ab Entstanden.



<zurück                                      weiter>