Wie
Anton Funke später berichtete, habe sich Pfarrvikar Rörig auf einen
Stuhl gestellt und mit erhobenem Spazierstock in der Hand eine
markige Rede gehalten und damit erreicht, dass die Westfälischen
Heimatspiele von Schloss Oberwerries nach Heessen verlegt wurden, wo
sie sich auch heute noch befinden.
Zu den Hauptschauspielern
gehörte auch der echte Werrieser Junge und das spätere
Kirchenvorstandsmitglied Karl Müser. Während einer Theaterprobe im
Saal der Gastwirtschaft Wittenborg in Werries sagte Vikar Rörig in
einer Pause wörtlich: „Wir müssten mal im Freien spielen und zwar
auf Schloss Oberwerries. Ich werde mich mit den Gebrüdern Funke von
der Theaterabteilung des Kolpingvereins der St. Agnes-Kirchengemeinde
in Hamm in Verbindung setzen“. Die Herren trafen sich und gingen
zusammen über die Werrieser Lippebrücke nach Schloss
Oberwerries.
1942
veräußerten es seine Besitzer die Hermann Göring Werke die
Bergrechte nebst Schloss Ruine an die Zeche Sachsen in Heessen.
Das
Bergrecht wollte man Nutzen aber was sollte man mit dem Schloss
anfangen und so kam es, das man noch im gleichen Jahr die Ruine an
die Stadt Hamm weiterverkaufte.
Diese
ließ ab 1952
eine Bausicherung vornehmen und die Gebäude bis 1975 etappenweise
restaurieren. Das Herrenhaus wurde zu einem Berufslandschulheim
umgestaltet, während im Marstall seit 1956 das heutige Sport- und
Qualifizierungszentrum des Westfälischen Turnerbundes beheimatet
ist.
Die letzten Umbau- und Sanierungsmaßnahmen im Jahre 1975
dienten in erster Linie zum Einbau eines neuen Treppenhauses und der
Wiederherstellung des Schlosskellers.
Heute dient Schloss
Oberwerries als Bildungs und Begegnungsstätte und als
Veranstaltungsort repräsentativer Empfänge der Stadt Hamm.
Im
Pavillonturm gibt es zudem die Möglichkeit, sich standesamtlich
trauen zu lassen.